Forscher forschen im Labor

Für Wissenschaft ohne TierversucheWegweiser Tierversuchsfreie Wissenschaft

Was gibt es für Möglichkeiten, um ohne Tierversuche Wissenschaft zu betreiben? Welche Vorteile haben sie? Was ist noch nötig, um diese Alternativen auszubauen und zukunftsfähig zu machen? In dieser Veröffentlichung stellen wir die Vielfalt der tierversuchsfreien Wissenschaft vor. Sachlich und leicht verständlich erhalten Sie alle nötigen Informationen zu diesem komplexen Thema. Denn Fortschritt und Tierschutz sind keine Gegensätze, sondern können sich gegenseitig beflügeln! 

Worum geht es im Wegweiser?

  • 16 gängige Tierversuche und die entsprechenden tierversuchsfreien Methoden und Forschungsansätzen werden gegenübergestellt.
  • Wir besprechen Vorteile der tierversuchsfreien Methoden und noch zu bewältigende Herausforderungen.
  • Wir sprechen mit Wissenschaftler*innen, die die vorgestellten Methoden entwickelt haben oder mit ihnen arbeiten.
  • Steckbriefe der häufig verwendeten Tierarten mit Informationen über Lebensweise, Bedürfnisse und Beispiele für Tierversuche, in denen die Tiere zum Einsatz kommen.
  • Informationen zu Versuchstierzahlen, den gesetzlichen Regelungen zu Tierversuchen, Verbrauchertipps, Einblicke in unsere Arbeit und unsere Forderungen.
  • Ausblick, wie wir den Weg zu einer modernen tierversuchsfreien Wissenschaft und einem Ausstieg aus Tierversuchen schaffen können. 
Cover des Wegweisers Tierversuchsfreie Wissenschaft
Experteninterviews lesen

Für unseren Wegweiser Tierversuchsfreie Wissenschaft haben wir 16 Wissenschaftler*innen interviewt, die Experten auf dem Gebiet tierversuchsfreier Forschung sind und teils sogar Methoden selbst (mit-)entwickelt haben. Sie geben Einblicke in ihre Arbeit, Herausforderungen und Ziele.

Interviews lesen

Kapitel 1: EinführungDie Zukunft der tierversuchsfreien Forschung

Die Debatte über die behauptete Notwendigkeit von Tierversuchen sowie über Möglichkeiten, sie durch tierversuchsfreie Methoden zu ersetzen oder gar ganz auf Tierversuche zu verzichten, ist altbekannt und wird oft hitzig und emotional geführt. Wir führen in die Hintergründe dazu ein:

  • Was ist der rechtliche Rahmen für Tierversuche?
  • Welche Argumente führen Befürworter von Tierversuchen und Gegner jeweils an?
  • Was hat es mit der gesetzlich verankerten Forschungsfreiheit und dem Staatsziel Tierschutz auf sich?
  • Und welche Chancen bringt die tierversuchsfreie Wissenschaft?

Seit 2002 hat der Tierschutz als Staatsziel Verfassungsrang in Deutschland

90 Prozent der Medikamente, die im Tierversuch erfolgreich waren, scheitern beim Menschen.

Alternativmethoden, tierversuchsfreie Methoden, NAMs - Es gibt viele Namen für tierversuchsfreie Methoden.*

* Sie alle meinen Verfahren, mit denen man wissenschaftliche Fragestellungen ohne Tests an lebenden Tieren bzw. komplett tierfrei untersuchen kann.

Wir haben die wissenschaftlichen Werkzeuge und das ethische Bewusstsein, um eine Welt zu schaffen, in der Forschung ohne Tierleid möglich ist. Es liegt an uns, diesen Wandel aktiv voranzutreiben.
Prof. Dr. Dr. Thomas Hartung

Kapitel 2: Zahlen & Fakten EIN WEGWEISER DURCH DIE STATISTIK

Im Zusammenhang mit Tierversuchen wird viel über die Anzahl der eingesetzten Versuchstiere gesprochen. An ihrer Entwicklung über die Jahre wird versucht, Rückschlüsse über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduzierung von Tierversuchen zu ziehen. Doch wer sich mit den Versuchstierstatistiken Deutschlands und der EU auseinandersetzt, weiß, wie komplex eine Analyse der Zahlen ist und dass man leicht den Überblick verliert. Wir erläutern, auf was man achten muss und wie die gemeldeten Zahlen zu interpretieren sind.

Jedes noch so kleine Lebewesen hat einen Anspruch auf Unversehrtheit. Der Mensch darf seine Krone gerne ablegen und stattdessen sein Herz für jedes Lebewesen öffnen.
Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder sitzt vor einer Wand mit großem Tierschutzbund-Logo
Thomas Schröder Präsident des Deutschen Tierschutzbundes

Kapitel 3: Steckbriefe VersuchstiereZebrafisch, Katzen, Hunde, Affen und mehr

Es gibt eigentlich keine Tierart, die nicht in Tierversuchen eingesetzt wird. Am häufigsten kommen Mäuse zum Einsatz, gefolgt von Fischen. Doch auch Katzen, Hunde, Kaninchen, Schweine, Schafe, Affen und etliche andere werden als Versuchstiere verwendet. Ihr Leid beginnt nicht erst in den eigentlichen Versuchen, sondern oft bereits bei der Zucht, dem Transport zum Versuchslabor und in der oft reizarmen und sterilen Haltung. Wir zeigen an ausgewählten Beispielen, wie die Tiere natürlicherweise leben und welche Bedürfnisse sie haben.

956.933 Tiere wurden im Jahr 2022 im Bereich der Grundlagenforschung eingesetzt.

Kapitel 4: Gegenüberstellung Tierversuche und entsprechende tierversuchsfreie Ansätze

Wir stellen gängige Tierversuche aus den Bereichen Grundlagenforschung, angewandte Forschung, gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsprüfungen, Routineproduktion, Umwelt- und Wildtierschutz sowie Ausbildung und Lehre vor. Dabei zeigen wie, wie man dieselbe Fragestellung tierversuchsfrei untersuchen kann, was die Vorteile der neuen Methode sind und welche Herausforderungen es noch gibt. So schaffen wir einen Überblick über das Potenzial der tierversuchsfreien Wissenschaft.

Tierversuchsfreie Methoden müssen finanziell mit höchster Priorität gefördert werden, um den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt voranzutreiben und die Umsetzung in die Praxis zu beschleunigen.

Kapitel 5: AktivitätenDer Deutsche Tierschutzbund im Einsatz für den Tierschutz

Tierschutz mit Herz und Verstand – auch im Bereich tierversuchsfreie Wissenschaft. Hier können Sie nachlesen, wo und wie wir uns für einen Ausstieg aus Tierversuchen und für tierversuchsfreie Wissenschaft stark machen.

Wir, der Deutsche Tierschutzbund, setzen uns national, auf EU-Ebene und international für die Stärkung tierversuchsfreier Wissenschaft ein.

Hand wirft Wahlumschlag in Wahlurne vor Europaflagge

Kapitel 6: ForderungenTierversuchsfreie Forschung: Was für den Wandel nötig ist

Erfahren Sie, welche Maßnahmen wir fordern, die notwendig sind für einen Ausstieg aus Tierversuchen und für einen Wandel in Richtung tierversuchsfreie Wissenschaft.

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Erarbeitung einer Reduktionsstrategie zu Tierversuchen, die Stärkung der Forschung zu Alternativen  und die Schaffung eines Kompetenznetzwerks versprochen.

Eine Laborantin wird bei ihrer Arbeit gezeigt

Kapitel 7: VerbrauchertippsVerbraucher haben die Macht! Was jeder Einzelne von uns tun kann

In Bezug auf Tierversuche fühlen sich viele Menschen machtlos. Es scheint, als ob man kaum selbst etwas unternehmen kann, um sich gegen Tierleid und für moderne tierversuchsfreie Wissenschaft stark zu machen. Erfahren Sie, wie Sie im Alltag oder im Studium einen Beitrag leisten können.

Studium

In 12 von 16 Bundesländern haben Student*innen die Möglichkeit, ohne den Einsatz von Tieren zu studieren. Der Studienplan gibt meist Aufschluss.

Produktsiegel

Immer mehr Kosmetikprodukte tragen Siegel, die sie als tierversuchsfrei ausweisen. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.

Fazit

Aufbruchsstimmung weltweit! In Deutschland, der EU und vielen anderen Ländern werden Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Tiere in Tierversuchen und deren Leiden zu verringern. Doch das reicht nicht aus. Es gibt noch viel zu tun und es braucht durchdachte Strategien, mehr finanzielle Förderung und klar definierte Ziele. Wir müssen offen für einen Paradigmenwechsel sein, Wissen teilen, verbreiten und die besten Ansätze harmonisieren. Gemeinsam können wir den Weg in eine tierversuchsfreie Zukunft schaffen!

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