Eine Ente läuft auf der Seevogelrettungsstation Weidefeld an einer Mauer entlang

Was Entenfamilien von Natur aus brauchenDarum dürfen Sie Enten nicht füttern

Enten sind in unserer Mitte zu Hause, an Bächen und in Parks ebenso wie auf Dorfteichen. Viele Menschen lieben es, die Wasservögel zu füttern. Doch für die Tiere kann das sogar tödlich enden. Das gilt auch für den Sturz vom Balkon, wenn Enten dort brüten.

    BROT KANN FÜR ENTEN TÖDLICH SEIN

    Enten finden, wie andere Wasservögel auch, genügend Futter in der Natur. Dennoch füttern viele Familien immer noch gern gemeinsam die Tiere. So kennen wir es aus unserer Kindheit. Doch wer Enten füttert, erst recht mit Brot oder gewürzten Speisen, schadet ihnen mehr, als ihnen zu helfen.

    • Brot und Brötchen führen zu Verdauungsproblemen. Sie enthalten neben Backtriebmitteln zu viel Zucker, Salz und manchmal auch Schimmel. Im Magen und Hals der Enten, ebenso wie bei Schwänen oder Gänsen, quillt das Brot auf. Daran können sie sogar sterben.
    • Küken und kleine Vögel können sich leicht an großen Stücken verschlucken.
    • Wenn sich die Tiere an Fütterungen mit Brot gewöhnen, verzichten sie auf ihre natürliche Nahrung. Das ist weder gesund für die Verdauung noch für die Versorgung mit Nährstoffen.
    • Zudem verderben liegenbleibende Krumen schnell. Dann verschmutzen sie Parks, Wiesen und Gewässer oder locken andere Tiere an¹.

    Füttern verändert natürliches Verhalten von Enten

    An Orten, an denen Menschen die Enten regelmäßig füttern, bringen die Elterntiere ihren Küken bei, nach Futter zu betteln. Sie verlieren ihre natürliche Scheu und bringen sich in Gefahr. Denn wenn sie Hunden, Kindern und Fahrzeugen nicht schnell genug ausweichen, könnten sie verletzt oder getötet werden. Bekommen Enten an denselben Orten immer wieder Futter, sammeln sich dort mehr Wasservögel an. Die Tiere geraten unter Stress und verschmutzen die umliegenden Flächen stärker durch Kot.

    Tierfreund*innen sollten die Tiere lieber beobachten und sich an ihnen erfreuen, anstatt sie zu füttern.

    Statt Brot fressen Enten Wasserpflanzen und Frösche

    „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh‘“ ist bei Enten an der Tagesordnung, um an Wasserpflanzen unter der Oberfläche zu kommen. Darüber hinaus fressen Enten auch Frösche, Froschlaich, Kaulquappen, Schnecken, Würmer und kleine Fische. An Land stehen zudem weitere Pflanzen, Samen, Beeren und Früchte auf dem Speiseplan der Tiere. Sie sind oft zu zweit zu beobachten. Die Paare finden sich in der Regel jedes Jahr aufs Neue zu sogenannten Saisonehen zusammen. Der Erpel verlässt das Weibchen, sobald es die Eier gelegt hat. Sie brütet und zieht die Küken allein groß.

    So verhindern Sie, dass Enten bei Ihnen nisten

    Enten suchen sich mitunter ungewöhnliche Orte zum Brüten aus. Vor allem Stockenten brüten zwischen März und Juli auch in Parks und Gärten. Dort sollten Spaziergänger*innen unbedingt Abstand und Hunde an der Leine halten. Manche Enten nisten sogar auf Terrassen und Balkonen. Wenn die Jungen schlüpfen, kommen sie von dort aus aber oft viel schwerer zu einem Gewässer. Sie können den Nestbau verhindern, indem Sie Ihren Balkon möglichst oft betreten, wenn Sie merken, dass Enten sich dafür interessieren. Stellen Sie die Möbel und Pflanzen immer wieder um. Dann erkennen die Tiere sie nicht als mögliche Deckung an.

    Enten brüten auf dem Balkon: Abstand halten

    Wenn Enten auf dem Balkon oder der Terrasse brüten, sollten Sie die Tiere möglichst nicht stören. Sind die Küken geschlüpft, so helfen Sie der Entenfamilie, möglichst schnell an das nächste Gewässer zu gelangen. Am besten lassen Sie sich vorher von Expert*innen beraten. Denn junge Enten sind sogenannte Nestflüchter und verlassen schon nach sechs bis zwölf Stunden das Nest. Stellen Sie an einer Terrasse oder einem niedrigen Balkon Bretter schräg als Rampe auf. Von höher gelegenen Balkonen müssten Sie die Jungen in einem Korb abseilen oder in einem Karton in den Garten tragen. Achten Sie darauf, dass die Kleinen nicht vom Balkon stürzen und in keine Gullys, Schächte oder andere Fallen geraten. Setzen Sie die Tiere im Garten ab und warten Sie, bis die Mutter erscheint und ihre Jungen zum nächsten Gewässer führt. Sollte der Weg dorthin zu gefährlich für die Entenfamilie sein, kontaktieren Sie am besten die Polizei, den lokalen Tierschutzverein, die Ortsgruppe eines Naturschutzverbandes oder eine Vogelpflegestation.

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    Quellen

    ¹ Burt SA, Vos CJ, Buijs JA, Corbee RJ. Nutritional implications of feeding free-living birds in public urban areas. J Anim Physiol Anim Nutr (Berl). 2021 Mar;105(2):385-393. doi: 10.1111/jpn.13441. Epub 2020 Sep 19. PMID: 32949068; PMCID: PMC7984256

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