Goldhamster als Heimtiere: Lebenserwartung und BedürfnisseDas sollten Sie über die Haltung von Goldhamstern wissen
Goldhamster sind nachtaktive Einzelgänger und möchten beschäftigt werden. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, einen Goldhamster zu adoptieren, sollten Sie seine Bedürfnisse kennen und erfüllen. Hier erklären wir, was die kleinen Nager brauchen, um sich wohlzufühlen.
Mit flauschigem Fell, großen Knopfaugen und niedlicher Erscheinung begeistern Goldhamster Kinder und Erwachsene. Zwar haben Goldhamster den Ruf, pflegeleicht zu sein und somit als Einstiegstier für unerfahrene Tierhalter*innen infrage zu kommen. Doch ihre kleine Statur und kurze Lebenserwartung bedeuten nicht automatisch, dass sie das geeignete Haustier für jede*n sind. Ihre artgerechte Haltung ist nicht ganz so anspruchslos, wie viele vermuten. Goldhamster brauchen viel Bewegung und sind nachtaktiv, in ein Kinderzimmer passen sie daher nicht. Wenn Sie einem Goldhamster ein schönes Zuhause bieten möchten, sollte Sie am besten folgende Punkte rund um Ausstattung, Umgang und Futter beachten.
Steckbrief Goldhamster
- Lebenserwartung: Goldhamster haben eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren.
- Herkunft: Ursprünglich stammt der Goldhamster aus dem Norden Syriens und der Südtürkei. Sein Hauptlebensraum ist die Hochebene von Aleppo. Dort lebt er in röhrenähnlichen Bauten, die bis zu neun Meter lang sind und über einen Meter tief unter der Erde liegen können.
- Gewicht: Ein ausgewachsener Goldhamster wiegt zwischen 80 und 160 Gramm.
- Tragzeit: Goldhamster sind 16 bis 18 Tage lang trächtig. Die Weibchen können zehn Würfe pro Jahr mit sieben bis 14 Jungtieren zur Welt bringen.
- Futter: Für eine ausgewogene Ernährung benötigen Goldhamster neben Körnern, Samen, Grünfutter und Gemüse auch tierisches Eiweiß.
- Lebensweise: Goldhamster sind strikte Einzelgänger und schlafen fast den ganzen Tag über. Nachts werden sie aktiv und bewegen sich viel, beispielsweise in einem Laufrad.
Goldhamster sind Einzelgänger
Goldhamster möchten alleine wohnen, denn sie sind ausgesprochene Einzelgänger. Deshalb können Sie die Tiere nicht zu zweit halten. Jungtiere sollten erst in einem Alter von 30 Lebenstagen in ein neues Zuhause ziehen. In ihrem natürlichen Hauptlebensraum in Nordsyrien gehen sich die Hamster ebenfalls aus dem Weg. Nur zur Paarung akzeptieren sie Partner in ihrer Nähe, anschließend trennen sie sich sofort wieder.
So alt werden Goldhamster
Die Lebenserwartung der Goldhamster beträgt zwei bis drei Jahre. Bereits nach eindreiviertel Jahren sind die Tiere echte Senioren und werden merklich ruhiger. Der frühe Tod der liebgewonnenen Nager mit dem goldenen Fell kann Kinder stark belasten.
Gehege: je größer, desto besser
Auch kleine Tiere haben große Ansprüche. Goldhamster sind sehr bewegungsfreudig und brauchen daher mehr Platz, als die meisten Menschen denken. Handelsübliche Käfige für Hamster sind in der Regel viel zu klein für eine artgerechte Haltung. Als Hamsterheim eignen sich spezielle Gehege, die eine Grundfläche von mindestens einem Quadratmeter haben, eine hohe Einstreuschicht zulassen und mindestens 70 Zentimeter hoch sind. Es sollte zudem mehrere Ebenen enthalten, die miteinander verbunden sind, sodass die Tiere von Etage zu Etage klettern können. Bieten Sie Ihrem Tier mindestens 30 Zentimeter hohe Einstreu an, damit es nach Lust und Laune graben, wühlen und unterirdische Gänge anlegen kann.
Goldhamster sind nachtaktive Nager mit Bewegungsdrang
Goldhamster schlafen tagsüber, abends hingegen werden sie munter. Für Kinder, die sich am Tag mit einem tierischen Gefährten beschäftigen möchten, ist ein Goldhamster daher nicht geeignet. Hamster benötigen für ihren Rückzug ein Schlafhäuschen mit mehreren Kammern und abnehmbarem Dach. Des Weiteren sind eine Toilette sowie ein Sandbad zur Fellpflege erforderlich. Die nachtaktiven Nager laufen viel – ein Laufrad ist notwendig, damit sie sich genügend austoben können. Nur so kann ein Hamster in Privathaltung die Strecke zurücklegen, die seine freilebenden Verwandten bei der Futtersuche bewältigen. In den Rädern legen Goldhamster nachts eine Distanz von mehr als 18 Kilometern zurück. Am besten sind sehr standfeste Räder oder solche, die an der Käfigwand befestigt werden. Die Lauf- sowie eine Seitenfläche müssen geschlossen sein, da das Tier sich an einzelnen Stäben leicht verletzen kann. Das Rad sollte nicht aus Plastik bestehen und einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimeter haben.
Wie viel kostet ein Goldhamster?Die Beispiele sind Mindestkosten und eine grobe Schätzung*
Gesamtkosten:
Ein 3-jähriger Hamster kostet mindestens 3.130€
* Die Kosten hängen u.a. von der Ausgestaltung des Geheges, (Vor-)Erkrankungen des Tieres, Fütterungsart etc. ab. Zusätzliche Tierarztkosten können nicht pauschal eingerechnet werden, weil sie individuell extrem variieren.
Umgang: Bitte nicht schmusen
Goldhamster sind sensible und verletzliche Lebewesen. Trotz gut gemeinter Tierliebe sind sie nicht zum Kuscheln da. Sie legen keinen Wert auf menschliche Nähe und wollen nicht angefasst oder herumgetragen werden. Wenn Ihr Schützling beispielsweise für einen Besuch bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt hochgehoben werden muss, sollten Sie mit den Händen dabei behutsam eine Art Höhle bilden.
DAS FRESSEN GOLDHAMSTER
Körner und Samen gehören zu den Grundnahrungsmitteln der Goldhamster. Entsprechende Futtermischungen gibt es im Handel. Diese sollten aus verschiedenen Getreidearten, Saaten, getrocknetem Gemüse und Hafer- oder anderen Getreideflocken bestehen und keinen Zucker enthalten. Der Proteingehalt liegt idealerweise bei 15 bis 20 Prozent. Der Fettgehalt sollte höchstens fünf Prozent betragen. Auf ihrem Speiseplan steht dreimal wöchentlich auch tierisches Eiweiß in Form von Hüttenkäse, hartgekochtem Eiweiß oder Magerquark. Frisches Grünfutter, Gemüse und ein wenig Obst brauchen Goldhamster ebenso für eine ausgewogene Ernährung. Das Frischfutter sollten Sie immer vorher waschen oder in Bioqualität kaufen, da Hamster empfindlich auf Pestizide und andere Gifte reagieren.
Fütterungszeit für die nachtaktiven Hamster ist am späten Nachmittag oder Abend. Geben Sie das Futter nicht nur in den Napf, sondern verteilen Sie es auch frei im Gehege – so können Sie Ihren Schützling gut beschäftigen. Er pickt sich aus dem Körnerfutter allerdings zuerst seine liebsten Bestandteile heraus. Damit er auch das restliche Futter frisst, sollten Sie ihm nicht zu viel auf einmal geben. Am besten bieten Sie gerade so viel an, dass er nicht alles auf einmal frisst. Dann bleibt eine geringe Menge übrig, die er „hamstern“ und aufbewahren kann. Gehamstertes Frischfutter muss jedoch entfernt werden, bevor es verwelkt und schlecht wird. Frisches Trinkwasser muss ihm immer frei zur Verfügung stehen.
